Die Aktienmärkte verlieren mehr und mehr an Dynamik. Die Kursschwankungen nehmen zudem kräftig zu. Gold gewinnt in diesem Umfeld an Glanz.

Für die einen ist es ein Relikt aus vergangenen Tagen, für die anderen ein Schutz gegen Krisen. Doch die Zahl derer, die mal so oder anders denken, ist groß. Entwickelt sich die Wirtschaft positiv, dann steigen die Aktienkurse und die Dividenden. Zudem bieten Anleihen dann gute Renditen. Das führt dazu, dass Gold von immer mehr Investoren als sinnloses Investment angesehen wird, das keinen Ertrag bringt. Trübt sich das wirtschaftliche Umfeld ein, wird nicht mehr auf die Ertragschancen geschaut. Sichere Investments, die wenig oder keinen Ertrag bringen, gewinnen dann bei einer wachsenden Zahl von Investoren an Bedeutung.

Doch nicht nur Gold sondern auch bei zehnjährigen Bundesanleihen herrscht mittlerweile Ertragslosigkeit. Die Renditen der deutschen Staatspapiere liegen bei null Prozent. Dennoch sind die deutschen Staatsanleihen seit Mitte April Wochen heiß begehrt. Der Bund-Future notiert bei einem neuen Allzeithoch von 169 Punkten. Der sichere Hafen Gold notiert jedoch mit 1340,71 US-Dollar pro Feinunze und damit um 30 Prozent unter seinem Allzeithoch vom September 2011. Allerdings stieg der Goldpreis auch in den zwölf Jahr vor 2011 von 250 US-Dollar auf 1921 US-Dollar. Eine längere Verschnaufpause war damit damals überfällig.

Gold im Seitwärtstrend

Rund elf Jahr befand sich Gold auf großer Klettertour. Von 2011 bis 2016 ging das Edelmetall dann auf Talfahrt. Danach ging es seitwärts. Erkennbar ist, dass Gold seit 2016 mehr und mehr an Stärke gewinnt. Der Widerstand bei 1400 US-Dollar für die Feinunze könnte bald fallen.

Quelle: Federal Reserve; Stand: 10.06.19

Von 2011 bis 2016 ging es abwärts bis auf fast 1000 US-Dollar für die Feinunze. Es folgte ein längerfristiger Seitwärtstrend, in dem Gold mehr und mehr an Stärke gewann. Bisher scheiterte Gold an einem hartnäckigen Widerstand bei 1400 US-Dollar. Doch mit jedem Anlauf wächst die Chance, dass der Widerstand fällt. Für Hoffnung, dass dies bald geschieht, sorgt der Blick auf die Entwicklung der realen Renditen. Überall befinden diese sich auf dem Rückzug.